Kritik

Poor Things

Ich kann mich recht schlecht an Filme erinnern. So geht es mir auch mit Catch me! Ich habe den Film vor ca. einem Jahr gesehen und fand ihn gut. Hängen geblieben ist trotzdem nicht viel. Ärgerlich!

Ich glaube, an den aktuellen Kinofilm Poor Things hingegen werde ich mich noch lange erinnern. Ich habe ihn gestern in einem kleinen Programmkino gesehen.

Trailer Poor Things

Der Trailer hat mich gar nicht so sehr angesprochen. Die Handlung ist im Trailer schon vorgezeichnet und ich hab wenig Überraschung erwartet. Doch tatsächlich ist der Film ein Meisterwerk!

Ich habe den Film in einer englischen Aufführung mit deutschen Untertiteln gesehen. Das passt für diesen Film enorm gut. Das überbetonte Oxford Englisch lässt sich kaum ins Deutsche retten.

Die Handlung ist schräg. Ein verrückter Wissenschaftler erschafft ein Kleinkind im Körper einer erwachsenen Frau. Das Kind lernt schnell das Leben kennen. Im Film begleiten wir die Frau in rasendem Tempo vom Kleinkindalter über die Entdeckung der eigenen Sexualität bis ins Erwachsensein. Emma Stone wird für die schauspielerische Leistung sicher noch viele Preise bekommen – verdient hat sie es!

Was diesen Film so ungewöhnlich macht, ist die Bildsprache. Selbst ich als ungebildeter Filmschauer erkenne die vielen Zitate an Klassiker wie Frankenstein, Metropolis und Elementen des Steam Punk. Während der Film anfangs schwarz-weiß ist, ändert sich das im späteren Verlauf in eine surrealistische Darstellung in knalligsten Farben und Tönen. Dem Zuschauer werden teils sehr verstörende Bilder von Operationen und sehr offene Darstellungen von sexuellen Handlungen zugemutet.

Auch inhaltlich spricht der Film viele ganz unterschiedliche Themen an, etwa wer ist Gott, wer entscheidet über Tod und Leben, wie ist das Verhältnis von Frau und Mann, Sexualmoral, Sexualität bei geistig eingeschränkten Menschen. Kurz – ein wahres Meisterwerk!

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