Kritik

Blues Brothers – Wer entscheidet was Kult ist?

Reicht es aus schwarze Anzüge und Sonnenbrillen zu tragen und alles kurz und klein zu Schrott zu fahren? Ist das dann Kult?

Keine Frage, die Musik ist cool. Blues bewegt. Mich jedenfalls, da bleibt wirklich kein Bein still, da geht der ganze Körper voll mit. Was für eine Starbesetzung, Ray Charles, Aretha Franklin, James Brown, um nur einige zu nennen. Und auch mit einem ausgemisteten alten Polizeidodge rumzukurven hat mindestens Stil. Aber im Auftrag des Herrn unterwegs? Die beiden Brüder könnten genauso gut im Auftrag des seifenblasenspuckenden neonfarbenbatikgefleckten Einhornlamas unterwegs sein. So benötigen sie Geld für eine ehrenwerte Mission und versuchen ihre alte Band zusammentrommeln, um dies auf ehrliche Art und Weise zu erreichen. Aber drumherum nur Crash Boom Bang. So viel wie da geschrottet wird, trashig und oft völlig unrealistisch inszeniert, tatsächlich geht mir da Keiner ab. Das hat was von Matchbox-Niveau von 5-jährigen. Ich find’s auch nicht mal witzig, wenn Alles um sie herum einstürzt und sie sich kurz abputzen und es dann völlig unversehrt weitergeht. Wie beim A-Team, wo mit Maschinengewehren in den Sand geschossen wird und alle nur in Sicherheit wegspringen. Kein Blut, keine Verletzung, kein Traumata, nix dergleichen.

Auch sonst liegen die Blues Brothers eher nicht auf meiner Humorschiene. Während ich mich etwa bei den „Nackte Kanone“-Teilen noch heute über die kleinsten Dämlichkeiten beäumeln könnte, habe ich hier kaum lachen können. Im Gegenteil, ich hatte bei der Länge des Films oft Schwierigkeiten nicht kurz wegzupennen. Aber hey, ist ja ein Kultfilm. Ja, warum denn eigentlich?

Ein Gedanke zu „Blues Brothers – Wer entscheidet was Kult ist?

  • Arte hatte bei sich und auch auf YouTube vor einigen Wochen noch ein Video online „Blow up – The Blues Brothers in 7 Minuten“, dass ich jetzt eigentlich hier verlinken wollte. Jetzt scheint es aber gelöscht zu sein. Schade!

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